Ratgeber Aktien: In Argentinien mit Aktien investieren

Argentinien liegt im Süden Amerikas und ist vielen Menschen als Urlaubsziel oder Reiseziel bekannt. Das hier unter Umständen auch gut investiert werden kann, ist eine vollkommen andere Geschichte.

Wie geht es der Wirtschaft in Argentinien?

Die Wirtschaft in Argentinien gilt als spannend, zeigt jedoch auch, dass derzeit viele Firmen stark angeschlagen sind. Die Inflation in Argentinien liegt im Januar 2023 bei mehr als 90% und zeigt, dass in Argentinien viele Probleme auftreten können und auch in den weiteren Zeitfenstern auftreten werden.

Welche Währung gibt es in Argentinien?

In Argentinien zahlt man mit dem argentinischen Peso. Es leben rund 45 Millionen Menschen in Argentinien, die zu einem großen Teil natürlich auch in Buenos Aires leben. Die Amtssprache in Argentinien ist spanisch, weshalb viele Firmen, die ihren Sitz in Spanien haben, auch über eine Niederlassung oder Zweigstelle in Argentinien verfügen.

• Aktuell stehen viele Konzerne in Argentinien stark unter Druck. Die Inflation, sprich die Teuerungsrate steigt deutlich an und so ist sie von etwa 50% im Jahr 2021 auf über 90% im Jahr 2023 gestiegen.
• Das zeigt, dass definitiv Probleme in der Wirtschaft in Argentinien vorhanden sind. Die Regierung tut derzeit vieles dafür, dass die hohe Inflation gebremst werden kann, jedoch sind die Teuerungsraten mitunter sehr stark. Fakt ist, dass derzeit verschiedene Maßnahmen laufen, die dazu führen sollen, dass die Inflation in den weiteren Jahren deutlich geringer ist.

Preise für viele Produkte werden eingefroren

So werden aktuell die Preise für etwa 2.000 Produkte, die als besonders wichtig für das Leben im Land gelten, eingefroren. Das gilt zum Beispiel für Lebensmittel und auch für Hygieneartikel, sodass hier entsprechend kein Engpass entstehen kann.

Welche Produkte können teurer werden?

• Die Hersteller haben im Gegenzug die Möglichkeit, andere Artikel jeden Monat um bis zu 4% im Preis zu erhöhen.
• Dabei handelt es sich um etwa 30.000 Produkte, die in Argentinien angeboten werden. Vor allem Touristen merken, dass die Preise in Argentinien mitunter stark steigen. Hotels und auch Restaurants sind inzwischen sehr viel teurer geworden, weshalb der Touristendollar eingeführt worden ist.

ADRs aus Argentinien: hinterlegt bei US-Banken

Der direkte Aktienhandel in Argentinien ist möglich, jedoch werden viele Aktien durch so genannte ADRs hinterlegt. Das heißt, dass man die Aktien in den USA verwaltet und entsprechend z.B. 1 ADR für 5 Aktien einer Firma aus Argentinien stehen können.

Welche Aktien aus Argentinien sind bei Anlegern beliebt? – Aktuelle Empfehlungen für argentinische Aktien

Bekannte Firmen wie Telecom Argentina oder aber auch Banco Macro und die spanische Santander Ban mit ihrer Niederlassung in Argentinien sind Papiere, die besonders gerne gehandelt werden.

• Gerade Titel, die aus dem Bereich der Aktien und der Finanzen sowie Banken stammen können derzeit sehr preisgünstig gehandelt werden. Das heißt jedoch nicht, dass hier besonders gute Gewinne gemacht werden. Der Staat, bzw. die Zentralbank hat in Argentinien derzeit das Sagen und sorgt dafür, dass nicht zu viel Geld an die Aktionäre ausgeschüttet werden kann.
• Auch Energiekonzerne wie z.B. Pampa Energia sind in Argentinien interessant und könnten theoretisch für ein Investment in Frage kommen. Ob und wann sich diese Regelung ändern wird, ist derzeit vollkommen offen.

Banco Macro: ADRs über die NYSE online handeln

Banco Macro zählt in Brasilien zu den besonders großen Banken. Es handelt sich hierbei um eine Universalbank, die für Privatkunden und auch für Geschäftskunden in Frage kommt. Der Firmensitz der Bank ist in Buenos Aires, also in der Hauptstadt des Landes Argentinien. Sie ist vor allem für Kunden nutzbar, die über ein mittleres Einkommen oder ein niedriges Einkommen verfügen.

Es handelt sich um eine der ersten Bank, deren Aktien überhaupt an der Börse gehandelt werden können. Seit 1994 ist es möglich, dass Aktien der Bank gehandelt werden können. Der Handel findet an der Bolsa de Comerciao de Buenos Aires statt. Darüber hinaus gibt es seit dem Jahr 2006 die ADRs der Banco Marco, die an der NYSE in New York gehandelt werden. Derzeit schüttet die Bank mehrmals im Jahr eine Dividende an, die natürlich dazu führt, dass eine attraktive Rendite erzielt werden kann.

Pampa Energia versorgt das Land Argentinien mit Strom und Energie

Wenn es um die Versorgung mit Energie für das Land Argentinien geht, ist die Firma Pampa Energia sehr gefragt. Es handelt sich um einen der größten Stromversorger im Land, der im Jahr 2005 gegründet worden ist. Anzumerken ist, dass etwa 10% der gesamten Energieversorgung in Argentinien durch die Firma Pampa Energia geregelt wird. Die Leistung, die hier produziert wird, liegt bei mehr als 3.800 Megawatt, so dass hier in der Zukunft mit weiterem Wachstum zu rechnen ist. Anzumerken ist, dass die Firma Pampa Energia nicht nur Energie produziert und weitere Anlagen plant, sondern auch sehr viele Netze besitzt, die für die Übertragung von Energie notwendig sind. Das heißt ganz klar, dass man davon ausgehen kann, dass über 10.000 Kilometer an Stromnetz durch Argentinien verläuft und zu der Firma Energia Pampa zählt.

Transba besitzt über 6.000 Kilometer an Stromnetz!

Die Firma Transba, die eine Tochter von Pampa Energia darstellt sorgt dafür, dass die Niederspannungsversorgung geregelt wird. Hier ist ebenfalls ein großes Stromnetz im Besitz der Firma, welches mehr als 6.000 Kilometer Länge in Summe ausmacht. Generell gehört auch die Firma Edenor zu Pampa Energia, welche im Jahr 1992 privatisiert worden ist. Mehr als 2,7 Millionen Kunden profitieren davon, dass diese Firma Energie produziert und veräußert.

• Bei Pampa Energia arbeiten mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Anzahl der Kunden liegt bei mehr als 3,6 Millionen, so dass man davon ausgehen kann, dass viele vom Strom der Firma profitieren werden.
• Zu wissen ist, dass die Aktien der Firma Pampa Energia natürlich an der Bolsa de Comercio de Buenos Aires gehandelt werden. Seit dem Oktober 2009 werden die Aktien der Firma auch an der NYSE in New York gehandelt.

Telecom Argentina: die größte Telefongesellschaft des Landes

Die Telecom Argentina ist eine Aktiengesellschaft, die an der Börse in Argentinien gelistet ist. Zu wissen ist, dass die Firma bereits im Jahr 1990 gegründet worden ist und mehr als 16.000 Menschen bei der Firma Telecom Argentina arbeiten. Die Firma hat ihren Sitz in Buenos Aires, also in der Hauptstadt des Landes. Grundsätzlich ist zu wissen, dass man natürlich im MERVAl an der Bolsa de Comercio de Buenos Aires gelistet ist.

Die Gründung in den 1990er Jahren erfolgte nach Ausschreibungen von Lizenzen für die Telekommunikation in Argentinien durch den Staat bzw. durch die damalige Regierung des Landes. Wichtig zu wissen ist, dass verschiedene Anteilseigner zur Telecom Argentina gehören. Die Fintech Telecom LLC besitzt etwa 31% der Firma. Auch die Cablevision Holding hat einen Anteil von etwa 18,75% an der Firma. Darüber hinaus sind es die VLG sowie öffentliche Anbieter, die weiterhin einen großen Anteil an der Firma besitzen. Rund 90% der Firma sind also im Besitz von großen Firmen oder von Konglomeraten.

Die Firma Telecom Argentina hat über 12.000 Kilometer an Glasfaserleitungen und bietet daher eine Menge an Möglichkeiten an, die Daten übertragen werden können. Es gibt mehr als 560 Knoten, die zu einem ATM-Netzwerk zählen und somit entsprechende Leistungen ermöglichen. Es gibt über 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Firma bietet Anschlüsse für das Festnetz, aber auch für den Mobilfunk und natürlich für das Internet. Auch Telefonbücher werden in Argentinien noch produziert und zwar über die Tochter Publicom, welche zur Telecom Argentina zählt.

ADR-Besitz führt zur Ausschüttung von Dividenden in Argentinien

Wer Aktien von Firmen in Argentinien kauft, der sollte wissen, dass der Besitz in der Regel über die ADRs erfolgt, welche in den USA verwaltet werden. Das heißt ganz klar, dass man davon ausgehen sollte, dass hier natürlich auch die ADR-Dividenden erhalten werden können.

Die Besteuerung funktioniert wie auch mit den Aktien und den Wertpapieren in den USA, wodurch den Anlegerinnen in Deutschland oder in Österreich in der Regel kein Problem oder kein Nachteil entstehen dürfte. Es ist also durchaus interessant, in Aktien und ADRs aus Argentinien zu investieren.

Zu berücksichtigen ist aus der Sicht der Trader definitiv der Umstand, dass die Inflation in Argentinien aktuell sehr hoch ist. Das ist natürlich für den Staat und auch für verschiedene Branchen von großer Bedeutung. Wer sein Geld in Argentinien anlegt muss wissen, dass hier durchaus zu Problemen kommen kann.

Wie hoch können die Dividenden in Argentinien ausfallen?

Dividenden werden in Argentinien nicht ohne Probleme gezahlt, denn der Staat und auch die Zentralbank haben ein Auge auf die verschiedenen Firmen und erst Recht auch ein Auge darauf, was ausgezahlt wird. Renditen von 5 bis 10% pro Jahr sind im Bereich der Dividenden durchaus denkbar, wenn es dann zu einer Auszahlung kommt.

Wie bekomme ich Details zu Unternehmen & Dividenden in Argentinien?

Es ist ratsam, sich auch auf der Homepage der Firmen die einzelnen Informationen durchzulesen, die zu den Quartalen gegeben werden. Somit kann man einen guten Eindruck davon bekommen, wie es der Firma finanziell geht und ob wirklich auch Ausschüttungen geplant sind.

Wie ist die Situation für Aktien mit hoher Dividende aus Argentinien?

Es gibt Firmen, bei denen fast jedes Quartal eine Ausschüttung an die Aktionäre geleistet wird. Es gibt in Argentinien aber auch Firmen, bei denen sehr unregelmäßig eine Dividende gezahlt wird, was zu beachten ist.

Ist mit höheren Kursen bei argentinischen Aktien zu rechnen?

Sollte sich die finanzielle Situation im Land deutlich verbessern, kann dies natürlich für die Anlegerinnen und Anleger von Vorteil sein und langfristig zu Stabilität und auch zu besseren Kursen an der Börse führen.

Wichtig: Verlustrisiko bei der Geldanlage beachten!

Grundsätzlich ist das Risiko bei einem Investment in einem Land wie Argentinien aber mit hohen Risiken verbunden, so dass hier nur Gelder angelegt werden sollten, bei denen man auch mit einem Verlust klarkommen würde.

RISIKOHINWEIS: Investitionen in Aktien sind nicht risikofrei. Je nach Kursverlauf können sie auch zum Verlust des gesamten Kapitals führen. Bitte stellen Sie sicher, dass Sie die damit verbundenen Risiken vollständig verstanden haben.